daniel priese bildhauer
1962 | geb. in Berlin |
1979-81 | Steinmetzausbildung in Berlin Arbeit auf mehreren Restaurierungsbaustellen |
1981-82 | Arbeit und Lehre bei Klaus Weihe, Brehna |
1982-83 | Arbeit und Lehre bei Johann-Peter Hinz, Halberstadt |
1983-86 | Arbeit am Dom in Halberstadt |
1986-91 | Arbeit und Lehre bei Wieland Schmiedel, Crivitz |
1987-89 | Militärdienst als Bausoldat in Prora (Rügen) |
seit 1991 | freiberuflich als Bildhauer |
seit 1996 | Mitglied im Berufsverband Bildender Künstler Sachsen-Anhalt |
2007-18 | im Vorstand des Berufsverbandes, 2011-2018 1.Vorsitzender |
AUSSTELLUNGEN (Auswahl)
2019 | Ausstellung mit Hans Herrmann Richter, Kim Button Galerie, Halberstadt |
2018 | Kabinettausstellung im Kunstverein Röderhof mit Zeichnungen und Skulpturen |
2014 | Vipertikirche, Quedlinburg |
2013 | romanische Stiftskirche zu Beuster, "Skulptur Pur" im Gleimhaus Halberstadt |
2012 | Kunstverein Talstraße Halle und " Segmente" Galerie Pop Up Hamburg mit Jens Eigner und Johannes Martin Straka |
2011 | "Zustände" im Kunstraum Jena mit Jens Elgner |
2002 | "Kreatur" in der Nicolaikirche zu Burg |
1998/99 | Beteiligung an der Wanderausstellung "Holder Mammon" mit Arbeiten in Bronze |
1997 | Kunsthof Halberstadt mit Katharina Blühm |
1994 | Kunstverein Braunschweig mit Katarina Blühm und Georg Marcks, Atelierhaus Fisch |
1993 | Galerie "Am Seeborn", Huy Neinstedt u.a. mit Hans Herrmann Richter |
PROJEKTE
2014 | Realisierung des Projektes "Foghorns“, Erfurt, Behördenzentrum Steigerwald |
2013 | "Skulptur Pur“, Gleimhaus Halberstadt |
2011 | Skulptur, Granit, Koch- Druck Halberstadt |
2010 | Encuentro International de Escultura Tlaxcala, Mexico, Skulptur „Fiesta Brava" Realisierung Platzgestaltung mit der Figurengruppe „zwei Herren in Betrachtung des Domes", Halberstadt |
2005 | Umzug in das Atelier- und Wohnhaus "STEINWERK“ Mahndorfer Straße Halberstadt |
2003 | Symposium international de taille de pierre, Les Avins-en-Condroz Belgien |
1999/97 | Rencontres Internationales de Sculpture Sprimont, Belgien, symposium Sculptures |
1992 | Steine der Erinnerung, Domplatz Halberstadt, Denkmal zur Erinnerung an die Deportation Halberstädter Juden am 12. April 1942 |
Auf den Kontext des umgebenden, meist baulichen Raums plane und realisiere ich Skulpturen mit Volumen und Masse. Diese Arbeiten entstehen in einem Prozess, in der die differenzierte und endgütige Fassung durch ein mechanisches Abtragen von Material erzielt wird. Auch großformatige Arbeiten entstehen, oft über Zwischenstufen, im "taille direct". Eine inhaltliche Ausstattung der Objekte bleibt zugunsten atmosphärischer und emotionaler Ausrichtungen zurück. Ziel ist eine räumlich wirkende, physisch präsente Gestaltung in Steinmaterialien, die sich bewusst dimensionierter Volumina und spannender Formbrechungen bedient. In der Regel begegnen sich zwei oder mehrere Elemente und nehmen aufeinander und auf die Umgebung Bezug.
In the context of the surrounding, mostly architectural space, I plan and realize sculptures with volume and mass. These works are created in a process in which the differentiated and final version is achieved through the mechanical removal of material. Large-format works are also created, often via intermediate stages, in "taille direct". The content of the objects is less important than their atmospheric and emotional orientation. The aim is a spatially appearing, physically present composition in stone materials that makes use of intentionally dimensioned volumes and exciting breakings of form. In most cases, two or more elements come together and make reference to each other and their surroundings.
Dr. Reimar Lacher, Auszug aus dem Katalog zur Ausstellung im Gleimhaus Halberstadt, 2014:
Der Bildhauer formuliert selbst: Meine Arbeit bewegt sich ja vollständig im Bereich der klassischen Bildhauerei. Bisher hatte ich, bis auf ganz kleine Ausflüge, nicht das Bedürfnis verspürt, hier auszuscheren. Einfach weil ich feststelle, dass die Möglichkeiten innerhalb der klassischen Ergebnissuche längst nicht erschöpft sind. Diese Beschränkung gibt mir die Möglichkeit, in die Tiefe zu gehen. So erlebe ich die Skulptur als erregendes Objekt, selbst ohne erzählerisches Moment.
Reine Abbildung interessiert mich nicht. Mich beschäftigt die Physis dessen, was mich umgibt, des Menschen, des Lebendigen, primär in ästhetischer Hinsicht, und ich übertrage diese Beobachtungen in die Physis des Steins.
Diese Werke stehen ohne Gestisches, Erzählerisches, Versinnbildlichendes da. Ihr erstes Anliegen ist schlicht: Volumen zu sein und Stein zu sein. Sie entstehen nicht durch antragendes Modellieren, sondern abtragend. Der Stein als Block bleibt dabei stets gegenwärtig. Der Stein wird nicht Mensch, nicht Tier, nicht Fleisch, er bleibt Stein. Skulptur pur, so lassen sich dieser Ansatz und diese Methode bezeichnen.
Ist auch die Stützung auf die menschliche und tierische Anatomie aufgegeben, so walten doch weiterhin anthropomorphe oder zoomorphe Proportionen. Das Menschenmaß dient als Richtwert bei dem Ringen um spannungsvoll geformte Volumen und verdichtete Oberflächen, macht auch den menschlichen Wert seiner Steine aus und wahrt die Kontinuität zu seinen figürlichen Arbeiten.
The sculptor formulates himself: My work remains firmly in the field of classical sculpture. So far, I have not felt the need to go beyond, other than a few small excursions. Simply because I realize that the possibilities are far from exhausted within the classical approach. This restriction gives me the opportunity to work in depth. So I experience the sculpture as an exciting object, even without narrative moment. Pure representation does not interest me. I am concerned with the physical aspect of what is around me, the people, the living primarily in terms of aesthetics and I transfer these observations into the physicality of the stone.
These works are without gestural, narrative or symbolic aspect. Their first concerns are simple: to be volume and to be stone. They are not made by modeling, but by the removal of material. The stone as a block always remains present. The stone is not human, not animal, not flesh, it remains stone. This approach and this method can be called pure sculpture. Any reference to exact human and animal anatomy has been abandoned, yet the work has a certain anthropomorphic or zoomorphic proportionality. Priese uses the human scale as a guide in the struggle to create fully shaped volume and compressed surfaces. This constitutes the human value of his sculptures. And this also maintains continuity with his figurative works.